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Wir können nicht nicht hören! (Auch wenn wir sehr wohl nicht zuhören können. Aber das ist ein anderes Thema.)

Wir können nicht nicht hören! (Auch wenn wir sehr wohl nicht zuhören können. Aber das ist ein anderes Thema.)

Das Team des Bereichs Akustische Ökologie der Kunstuni Linz. Credit: Carina Nimmervoll

Das Thema Akustik wurde auf allen Ebenen bislang vernachlässigt. Bislang! Ab sofort widmet sich die Kunstuni Linz diesem Bereich, das unser aller Lebensqualität betrifft und zieht dadurch internationale Augen und Ohren auf sich. 

Mit der Etablierung des Forschungszweiges der Akustischen Ökologie entsteht derzeit in Linz eine neue Fachrichtung, die im deutschsprachigen Raum noch kaum Beachtung gefunden hat. Im Zuge der letzten Linzer Klangwolke, die coronoabedingt komplett neu gedacht werden musste, wurde nun etwas universitär weiterentwickelt, was die Linzer Hörstadt schon länger – auch international – betreibt. Aber vielleicht sollte man an dieser Stelle Schritt für Schritt vorgehen.

  1. Was macht bzw. ist die Akustische Ökologie?
    Diese Forschungsrichtung untersucht die Zusammenhänge zwischen der hörbaren Raumumgebung und deren Auswirkungen auf die Menschen (und Tiere). Sie wurde in den 1960ern vom Kanadier R. Murray Schafer begründet und ist in Finnland, Griechenland, Japan und Kanada bereits den Unis etabliert.
  2. Wie kommt die akustische Ökologie auf die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz?
    Auf der Kunstuni Linz werden viele Studienrichtungen und Forschungen zum Thema Raum angeboten. Da die Akustik ein Thema der Gestaltung darstellt, ist sie hier gut aufgehoben. Auch wenn es im Prinzip natürlich ein transdisziplinäres Feld darstellt. 
  3. Was macht die Akustik mit uns?
    Zuallererst garantiert sie Kommunikation: Reden und hören. Sie kann Wohlgefühl auslösen, das Zusammenleben der Menschen begünstigen, die Gemeinschaft zusammenhalten und vieles mehr und auch das Gegenteil. Deswegen und auf Grund von noch vielen weiteren Dingen ist sie ausschlaggebend für unsere Lebensqualität. 
  4. Was hat nun die Klangwolke mit dem Ganzen zu tun?
    Diese hat heuer erstmals unter dem Titel Sounding Linz in einem völlig anderen Rahmen als sonst stattgefunden. Unter der Leitung von Gitti Vasicek, Peter Androsch, Sam Auinger und Wolfgang Dorninger – beauftragt von Veranstalter Brucknerhaus unter der Leitung von Dietmar Kerschbaum – begann die Kunstuni ab Mai mit den Arbeiten an einer nachhaltigen, partizipativen und ökologischen Klangwolke, die gemeinsam mit heimischen KünstlerInnen langsam aufgebaut im September in einem ganztägigen Klangerlebnis kulminierte, das seines gleichen sucht. 
  5. Geht das ein bisschen genauer?
    Auf der Website soundinglinz.at – die als Plattform für den neuen Forschungszweig dient – wurde eine Map erstellt, auf der Geräusche, Soundteppiche, Podcasts, Interviews verlinkt wurden, die von allen, die mitmachen wollten, aufgenommen wurden: Die Glocken des Linzer Doms, Echoeffekte unter der Traunbrücke, inszenierte Hörspiele uvm. Zusätzlich fanden am Klangwolken-Tag aktionistische Ideen ihre Umsetzung wie etwa die Radklingelwolke, ein Spiel mit der sog. critical mass, bei der Kinder und Erwachsene die Stadt radfahrend und klingelnd für sich erobert haben.
  6. Was sollte das alles?
    Es soll(te) die Wahrnehmung schärfen, die Achtsamkeit gegenüber der essentiellen Ressource Schall erhöhen, die für die Deckung grundlegender Bedürfnisse zuständig ist: Kommunikation – vom Gehört werden zum Hören zur Ruhe zum Frieden. 

So ist das und es wird noch viel mehr kommen. 

Hören Sie rein und notieren Sie Ihre Lieblingsgeräusch auf soundinglinz.at !

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