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Mammutzahn, Kasperl und Sensenschmied

Mammutzahn, Kasperl und Sensenschmied

Steyr – einst Weltstadt, heute lebendiges Juwel der Geschichte. Damit diese großartige Geschichte der Stadt an der Enns und der Steyr nicht vergessen wird, wird sie bewahrt, präsentiert und vermittelt. Und zwar seit mehr als 100 Jahren im ehemaligen Getreidespeicher, dem Innerberger Stadel. Also quasi im ehemaligen Supermarkt der Stadt. Der war wichtig, hatte Steyr doch sehr viele Leute zu versorgen. Schließlich war die Stadt im Nordosten Oberösterreichs im 16. und 17. Jahrhundert das Zentrum des Eisenhandels nördlich des steirischen Erzberges. Und die dort ansässige Innerberger Hauptgewerkschaft überhaupt das größte eisenproduzierende Unternehmen der Welt! 

Nun wurde anlässlich der oberösterreichischen Landesausstellung das Stadtmuseum Steyr neu renoviert und vor allem auch – neu geordnet und neu interpretiert. Denn es gab und gibt ganz schön viel in diesem Museum zu sehen. Doch – um es überspitzt zu sagen – finden musste man es erst. Damit ist jetzt Schluss. Denn jetzt hat alles seinen Platz und vor allem – seinen Vermittlungsweg. 

Vermittlung wird im Stadtmuseum Steyr groß geschrieben; Credit: Ogris


Museumsgründerin Marianne Kautsch

Vermittlung wird in Steyr, das nun eines der modernsten Stadtmuseen österreichweit ist, groß geschrieben. Auf allen Ebenen. Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Für in allen Sparten Interessierte: vom Mammutzahn über die bedeutende Messersammlung des Herrn Petermandl bis hin zu Exponaten zum Thema Werndl und Waffenfabrik. Was einst in Verwendung war, dient nun nicht als stummer sondern als sehr erzählfreudiger Zeuge einer bewegten Vergangenheit. Speziell für Volksschulen gibt es ein Vermittlungsprogramm, das sich um die Museumsgründerin Marianne Kautsch dreht. Die Schulkinder erfahren spielerisch, wer diese mutige Frau war und erhalten einen Blick hinter die Kulissen eines Museums. Ein anderes Thema greift die Schiene „Eisenstadt Steyr“ auf. Woher kommt das Eisen?, Warum ist Eisen für Steyr so wichtig? und Was wurde Besonders aus Eisen gemacht?. Diese und viele andere Fragen werden hier bearbeitet. 

Wie schon im letzten Jahr bei der Landesausstellung stehen auch jetzt noch im Stadtmuseum die Geschichte des Bürgertums, die Bedeutung des Eisenhandels für die Stadt Steyr sowie bedeutende Persönlichkeiten im Fokus. „Das Museum präsentiert eine Auswahl spannender, überraschender und widersprüchlicher Geschichte, die von der bewegten Vergangenheit Steyr zeugen. Sie handeln von Hoffnungen, Sehnsüchten und Ängsten, von Fortschritt und Niederlagen, von Pioniergeist sowie Erfindungsreichtum“, so Kuratorin Dr. Herta Neiß. Und auf den Spuren dieser Vergangenheit kann man sich auch im Sommer bewegen – gemeinsam mit Dr. Herta Neiß – bei Führungen im Stadtmuseum Steyr am Grünmarkt 26 oder/und auch bei den Stadtführungen durch Steyr.

Nähere Infos dazu erhalten Sie unter 07252 5751345. 

Artikel erschienen im Kulturbericht des Landes OÖ, Ausgabe 06/2022

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