Über den Kultur- und Wanderweg in Pramet ist Markus Edtbauer vor mittlerweile sechs Jahren zu Texten der Innviertler Dichter Hans Schatzdorfer und Franz Stelzhamer gekommen. Diese haben den Musikpädagogen so beeindruckt, dass er bald mit Papier und Stift auszog, um die Verse zu notieren. Und anschließend zu vertonen. Genau, denn das ist ja das Spezielle an dieser Geschichte. Die Band Dickschädlat vertont Gedichte von Stelzhamer und Schatzdorfer. Und das klingt gut, richtig gut. Mich erinnert die Musik an Hubert von Goisern, der ja doch auch richtig gut ist.
Die fünf Innviertler Musiker Stefan Kastner (Bass, Gesang), Markus Edtbauer (Gesang, Klavier, Komposition), Eva Schneider (Saxophon), Clemens Roßboth (Akkordeon) und Thomas Schmid (Schlagzeug) kennen sich seit ihrer Jugendzeit. Nun, im frühen mittleren Alter, sprich in den 30ern, angekommen, begeistern sie in der Formation „Dickschädlat“ ihr Publikum. Faszinierend ist dabei nicht nur der Sound, der eine Mischung aus Pop und Folk ist, sondern vor allem die Tatsache, dass die Songtexte teilweise nun schon um die 100 Jahre alt sind. Und trotzdem haben sie an Aktualität nichts verloren. Kein Wunder, waren doch Schatzdorfer wie auch Stelzhamer perfekte Kenner ihrer Zeit. Und Mensch ist Mensch und Welt ist Welt, ob jetzt oder vor hundert Jahren.
„hoamzua is’s weit“ 18 Lieder mit Texten der beiden Dichter aus Pramet gibt es nun. Allesamt auf Tonträger für die Ewigkeit konserviert. Ein Text der aktuellen CD „hoamzua is’s weit“ mit dem Titel klingt folgendermaßen:
Laß dá koan Grüabál grabn,
Laß di nöt niedáhabn,
Geh‘ mit dá Zeit!
Schau dá dein‘ Wög guat an,
roas áf dá kürzán Bahn.
Hoamzua is’s weit.
Hans Schatzdorfer
aus: Dá Weg duri ’s Löbn
Während zunächst das Projekt der Vertonung der Gedichte vor allem für Markus Edtbauer eine Herzensangelegenheit war – Edtbauers Großvater, geboren 1911, war ein Freund von Schatzdorfer und hat Markus Edtbauer schon als Kind immer wieder Gedichte vorgetragen – standen bald auch seine vier Kolleg/innen voll und ganz mit Begeisterung hinter dieser Idee. Auch die Tatsache, dass die Texte in Mundart verfasst wurden und auch in Mundart gesungen werden, ist für alle fünf Musiker stimmig. Mich in Mundart auszudrücken, ist für mich besonders authentisch und ehrlich, erklärt Markus Edtbauer dazu. Und der Erfolg spricht für sich.
„grod owa schräg“ Zum nächsten Mal gespielt wird übrigens am 28. Juni am Irghof in St. Georgen bei Obernberg, wo sich für Markus Edtbauer auch der Kreis schließt. Denn zum einen lebte Edtbauers Großvater in St. Georgen, zum anderen ist der Dichter Hans Kumpfmüller aus St. Georgen, mit dem bei diesem Konzert zum ersten Mal zusammengearbeitet wird und dessen Texte bei diesem Konzert vertont werden. Zumindest ist das der Plan. Denn Schatzdorfer und Stelzhamer sind ausgeschöpft, haben „Dickschädlat“ das Gefühl. Wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Aber der Titel des kommenden Projektes klingt auf jeden Fall schon mal vielversprechend: „grod owa schräg“.
Nähere Infos sowie Hörproben: http://dickschädlat.at