Puuh. Die letzten Wochen hatten es in sich. Bin ich froh, dass er endlich gekommen ist, der lang herbeigesehnte Schulschluss-Tag. Auch wenn alle drei Schulkinder – derzeit noch drei, ab nächstem Jahr hab ich vier davon – wirklich gerne in die Schule gehen, sind sie jetzt dann doch froh, dass sie mal Pause machen können. Und auch ich. Erhoffe ich mir nämlich von den nächsten neun Wochen doch auch ein bisschen Entspannung. Ist das zu kurz gedacht? Ich bin gespannt!
Auf jeden Fall muss ich mir den Wecker neun Wochen lang nicht mehr auf 05.30 Uhr stellen, sondern kann zumindest ein bisschen ausschlafen. Auch wenn ich schon ein paar To-Dos habe in nächster Zeit, möchte ich es relaxt angehen. Zum Beispiel meine Sprechtechnik-Trainer-Ausbildung, die ich derzeit am FON-Institut in Stuttgart absolviere und die ich Ende Juli mit einer doch recht umfangreichen Prüfung abschließen muss. Dafür werde ich neben den Kindern lernen. Das sollte möglich sein. Zumindest stelle ich mir das jetzt so vor. Sie sind ja mittlerweile alle recht selbstständig, mit ihren 3, 6, 7, 13 und 14 Jahren. Die Großen sind überhaupt beinahe autark, fast schon mehr Hilfe als Belastung. Und auch die Jüngeren ziehen nach. Verschwinden manchmal für mehrere Stunden im Garten oder im oberen Stock und spielen. Und streiten dann natürlich auch. Und brauchen dauernd was. Was mich alles schnell nervt.
Aber manchmal ist es eben doch auch schon ruhiger bei uns. Bis Herbst zumindest, da kommt ja Kind 6. Da kann ich dann nicht mehr einfach mal entspannt eine Stunde lang in der Liege liegen und in Ruhe lesen. Oder eben lernen. Oder Artikelaufträge abarbeiten. Da zieht dann wieder neuer Wind auf. Wobei ich bei meiner Baby-Bestellung dieses Mal extra nochmals darauf geachtet habe, ja nicht zu vergessen, das Kreuzchen bei „Schläft viel“, „Beschäftigt sich sehr selbstständig“ und „Kann auch an andere Familienmitglieder abgegeben werden“ zu machen. Mal sehen, ob das dieses Mal bei der Produktentwicklung berücksichtigt wurde.
Scheint auf jeden Fall recht bewegungsfreudig zu sein, was ich so aus meinem Bauch heraus spüre. Aber das sind ja alle meine Kinder. Genau wie mein Mann und ich. Auch wenn meine Bewegungsfreude bei zunehmender Hitze stetig abnimmt, parallel zu dem Gefühl, gleich zu platzen. Aber ich habe mir vorgenommen, nicht zu viel zu jammern, schließlich hab ich noch bis Mitte Oktober und muss noch den ganzen Sommer durch. Da geht es nicht an, schon Anfang Juli schlapp zu machen.
Mein Konzept für diesen Sommer lautet daher: Mut zur Lücke. Nichts neues, kennt man ja, aber das soll dieses Mal so richtig umgesetzt werden. Was es genau bedeutet? Es darf Nudeln auch mehrere Tage hintereinander geben. Die Vitamine dürfen einfach über aufgeschnittenes Obst und Gemüse kommen. Keine unnötige Schnipslerei oder Kocherei, außer ich habe Lust dazu. Bewegung kommt über den Garten, Ausflüge werden reduziert und eher nur dann, wenn mein Mann auch frei hat. Ansonsten – keep it small and simple.
Kinder, geht raus und spielt, ich bin derweil drinnen und lerne, arbeite, was auch immer. Aufgeräumt wird gemeinsam, geputzt auch, gekocht sowieso. Nein, von selbst wird das natürlich eh nicht gehen. Muss ich sicher immer wieder antreiben. Aber dieses Antreiben und Dranbleiben macht Sinn, sage ich euch!
Und sonst? – Bin ich einfach da für die Kinder, wenn sie mich brauchen, bespaßen werde ich sie nicht. Mache ich sonst eh auch kaum, habe ich aber immer wieder mal ein schlechtes Gewissen deshalb. Aber dieses schlechte Gewissen fällt diesen Sommer in die Lücke. So meint er es doch, der Spruch, oder? Ich bin da, das muss für die Kinder schön genug sein, muss ausreichend sein, dass sie sich geborgen fühlen. Für Spaß müssen sie selbst sorgen.
Außerdem dachte ich mir, vielleicht dürfen sie doch ein bisschen öfter als sonst „was anschauen“, wie das bei uns heißt. Sonst ist das ja in unserem Haushalt auf max. zwei Mal pro Woche beschränkt – auch für uns und die großen Kinder – aber ich dachte mir, vielleicht könnten wir so eine gemeinsame Pause zu Mittag einlegen, bei der ich fix das eine oder andere Nickerchen machen könnte. „Es war einmal der Mensch…“ ist eh so eine tolle Serie. Da haben alle was davon. Das könnten sie ja schauen. Keinen Trash, das halte ich trotz Mut zur Lücke nicht aus. Es gibt so viel Hirnverblödung! Das geht ja auf keine Kuhhaut. Und das dürfen sich die Kids heutzutage tatsächlich alles anschauen! Nein, ganz ehrlich, da ist mir die Entwicklung meiner Kinder zu wichtig. Da muss ich schon mitauswählen. Ein guter Film darf sein, die eine oder andere Serie. Es gibt ja auch gute Sachen. Warum also die schlechten konsumieren?
Also: Viel zu Hause sein, viel Zeit für unstrukturierte Kinder-Freizeit, wie ich das so gerne nenne, in der sie in ihren Spielflow finden können und dürfen, ohne durch diverse Termine wieder herausgerissen zu werden. Dann noch das eine oder andere Date mit Freunden, das ich schon seit Weihnachten auf den Sommer verschiebe und ab und an eine Wanderung. So weit, so wenig für den Juli.
Im August dann geht es gut zwei Wochen lang auf Abenteuerstreifzug in den Norden Deutschlands. Davon erwarte ich mir genügend Input, um den Rest der Ferien dann wieder wenig zu tun. Und dann, ja dann, dann fängt alles wieder von vorne an…
…. aber daran denken wir jetzt noch nicht. Jetzt sind Ferien. Juhu!