Für meinen Mann stellt unser Haus eine Basis dar, von der aus seine Bewohner ausschwärmen, um ihrem Leben nachzugehen und am Abend zurückzukommen. Für mich ist unser Haus unser Leben. Das sind wohl zwei grundverschiedene Zugänge.
Ich möchte einen Ort, den ich nicht mehr verlassen muss. Einen Ort, an dem ich angekommen bin, um zu bleiben. Dabei muss ich immer an die Songzeilen von „Haus am See“ von Peter Fox denken. „Ich hab zwanzig Kinder, meine Frau ist schön. Alle kommen vorbei, ich brauch nie rauszugehen. (…)“ Im Moment wohnen wir in einer Wohnung im ersten Stock. Wir können zwar den Garten mitbenützen, aber der liegt zwischen zwei Straßen und ist sehr einsichtig. Es ist kein Garten, in dem wir den ganzen Tag verbringen können. Ich wünsche mir einen Garten, in dem wir den ganzen Tag sein können.
Ich habe eine tiefe Sehnsucht nach Einsamkeit mit meiner Familie. Nur wir. Sonst niemand. Aber nicht immer. Selbst gewählte Einsamkeit. Durchbrochen von Treffen mit Freunden und Familien. Und auch von Ausflügen in die Arbeitswelt. Dann aber möchte ich wieder in meine Höhle zurückkehren. Ich bin wohl wirklich eine Maus. Mein Mann und meine Kinder haben einmal darüber gesprochen, welches Tier sie gerne wären. Sie haben Tiere wie Löwe, Adler und dergleichen aufgezählt. Meine Antwort war: Eine Maus am Laudachsee. Ja, vielleicht bin ich eine Maus mit Hang zur Extrovertiertheit, aber nur partiell.