Wer sich mit der Linzer Modedesignszene schon einmal auseinandergesetzt hat – zum Beispiel in Form eines Besuches der im Herbst letzten Jahres über die Bühne gegangenen Modemesse MODEZONE – für den ist MASI sicherlich ein Begriff. MASI, das ist tragbare „Knitwear“ – also Kleidung aus Garn, designt und hergestellt in der Linzer Innenstadt. Von einer Linzerin und einem Linzer. Zwei Quereinsteigern im Modebiz.
Tauchen Sie ein in die farbenfrohe Welt der Stickmaschinen, Garne, Nadel und Faden. In die Welt von Christina und Fritz Huber-Prunthaller! Wir befinden uns im Jahr 2004, als das jetzt „Anfangvierziger-Paar“ mit Kind, damals noch Mittdreißiger ohne Kind, beschließt, ihre Jobs Jobs für andere sein zu lassen und sich der Mode zu widmen. Klingt wie der Beginn einer Erfolgsstory, ist es auch. Denn schon wenig später geben sich die bereits akquirierten KundInnen (um in diesem Kulturheft auch ein bisschen Businesssprache zu verwenden) die Klinke in die Hand. Das Konzept: Gestrickte Mode, fair in Österreich hergestellt, mit hohem Anteil an Bio- und fair produzierten Garnen. Mittlerweile beliefert MASI auch internationale Modelabels.
Wie alles begann Aber halt, so einfach war das Ganze natürlich nicht. Begonnen hat alles mit einer Reise nach Südamerika. Von den dortigen Alpaka-Produkten inspiriert, gründete das Paar, in ihre Heimat zurückgekehrt, einen Vertrieb für eben diese Schals etc. Schon bald dachten sie sich, also dachte sich Fritz „was die in Peru können, können wir auch“ und überredete Christina, eine Handstrickmaschine zu kaufen. Es folgten kurze Einschulungen, lange Zeiten des „sich selbst Beibringens“ – schließlich hatten weder Christina noch Fritz je irgendetwas mit Handarbeit zu tun. Kurz: Sieben Arbeitstage die Woche, pro Tag 14 Stunden Minimum. Über Monate, fast Jahre hinweg. Bis die Beiden bei einem Urlaub in Hong Kong durch ein Einkaufszentrum schlenderten und dort ihre Teile in einer Auslage entdeckten. Mittlerweile fokussieren die beiden StrickerInnen sich auf EndkundInnen.
Auf die Strickmaschine, fertig, los! MASI lässt Strickmaschinen stricken. „Erst“ beim Ketteln ist dann die Handarbeit von Christina gefragt. Masche für Masche wird also anschließend per Hand auf die Nadeln (nun wirkliche Strick-Nadeln) aufgestoßen um so z.B. hochwertige Halsbündchen zu erhalten. Zum Schluss werden die Fäden vernäht. Wieder selbst. Mit Nadel und Faden. Das Ergebnis sind wunderbare Kleider, Röcke, Pullis, Shirts aus Garn. Und zwar nicht so, wie sich mancher bzw. manche vielleicht gestrickte Mode vorstellen mag.
Edel, tragbar, gestrickt. MASI-Teile schauen fast gar nicht aus wie gestrickt. Sie sind zwar aus Garn, aber so fein, dass es schon wieder fast wie Stoff wirkt. Und es gibt sie in allen erdenklichen Farben und Kombinationen. Falls Sie Lust auf MASI bekommen haben: Christina und Fritz sind schon vor Jahren so schlau gewesen, wenn auch aus wirtschaftlicher Notwendigkeit damals, Atelier und Shop zu vereinen. So kann die interessierte Kundin (derzeit gibt es nur Frauenmode) nicht nur shoppen und den Beiden über die Schulter blicken gleichzeitig, sondern sich auch gleich Maß nehmen lassen, um etwaige Maßanfertigungen in Auftrag zu geben. MASI im Web: www.masi.co.at und in Echt: Mo – Fr 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Waltherstraße 17, 4020 Linz. Ach ja, MASI-Abverkauf startet am 2.1.!