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Klassik zum Angreifen

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Die „mini.music“- Reihe im Bruckner Haus Linz verzaubert Kinder zwischen 3 und 6 Jahren mit Spiel, Spaß, Spannung UND Kultur Als ich den Mittleren Saal im Bruckner Haus betrete, herrscht bereits geschäftiges Treiben – sowohl auf der Bühne, als auch im Saal. Und das 25 Minuten vor Aufführungsbeginn! Aber wenn ein „Erlebnis-Konzert“ der „mini.music“ Reihe […]

Die „mini.music“- Reihe im Bruckner Haus Linz verzaubert Kinder zwischen 3 und 6 Jahren mit Spiel, Spaß, Spannung UND Kultur

Als ich den Mittleren Saal im Bruckner Haus betrete, herrscht bereits geschäftiges Treiben – sowohl auf der Bühne, als auch im Saal. Und das 25 Minuten vor Aufführungsbeginn! Aber wenn ein „Erlebnis-Konzert“ der „mini.music“ Reihe auf dem Spielplan steht, dann ist eben alles anders im Musikhaus an der Donau. Keine Spur von „steifem Stillstillsitzen“ oder „Pscht-Rufen“… noch nicht. Denn wenn es gleich losgeht, werden die Kinder reihenweise in einen Zustand der Konzentration verfallen, von dem manche Lehrer nur träumen können.

Für die ganze Familie Auch die zierliche blonde Sara aus Wels ist heute mit dabei. Sie ist gerade 5 Jahre alt geworden und ein großer Fan der „mini.music“ Konzerte. Während die die Eltern samt kleinem Bruder und großer Schwester auf den Stühlen am Rand des Saales sitzen, hat es sich Sara neben mir auf dem Boden gemütlich gemacht. Stolz zeigt sie mir ihren Abo-Ausweis, der an einem Bändchen von ihrem Hals baumelt. Knallorange, damit auch jeder sehen kann, dass Sara ein echter „mini.music“-Fan ist.

Das „mini.music“ Lied „Hallo Kinder, ihr könnt hören, was die Töne erzählen. Die Musik soll euch verzaubern und auch Tanz wird nicht fehlen…“ Diesen Song hat die Gründerin der „Mini.music“ Konzerte Hanne Muthspiel-Payer gemeinsam mit ihrem Mann „erfunden“: „Ich wollte ein Mottolied für meine Kinderkonzertreihen und habe meinen Mann Christian Muthspiel gebeten, eine Musik auf einen Liedtext von mir zu komponieren. Das „mini.music“ Lied wird in jedem Konzert gesungen. Wer neu ist, kann es sofort erlernen und vergisst es nicht mehr so schnell, denn es ist ein richtiger Ohrwurm. Beim Singen des Liedes entsteht das Gefühl: ich gehöre dazu, wir wollen in der nächsten Stunde hier im Konzertsaal alle dasselbe. Das ist schön.“ Sara kann natürlich den Text und jede Bewegung auswendig. Als ich ihr ins Ohr flüstere, dass es ab Herbst eine „mini.music“ CD geben wird, schaut sie gleich noch eine Spur glücklicher aus.

Hanne Muthspiel-Payer scheint mit ihren „mini.music“ Konzerten einen direkten Zugang in die Herzen der Kinder gefunden haben. Im Interview mit dem Kulturbericht erklärt sie ihre Intention dahinter: „Wie jede Sprache ist auch Musik nicht immer verständlich. Als Musikvermittlerin baue ich Brücken zwischen der Musik, dem Publikum und den Künstlern. Die Musik rückt dadurch näher, wird begreifbar und verständlich. Denn wer mehr weiß, hört und genießt mehr.“

Keine Berührungsängste Als nach gut 50 Minuten ein tosender Applaus durch den Saal geht, will ich Sara noch um ihre Expertenmeinung fragen, doch sie ist schon aufgesprungen und meint aufgeregt: „Ich hab jetzt leider keine Zeit, ich muss gleich raus und mit den Musikern und Tänzern sprechen….“ Genau, noch so eine Besonderheit dieser Konzerte. Nach der Vorstellung haben die Kinder die Möglichkeit, den Darstellern die Hände zu schütteln, Fragen zu stellen oder die Musikinstrumente zu bewundern. Na, da kann ich Sara wohl kaum böse sein.

Das nächste „mini. music“ Konzert „Flottes Tennismatch am Sportplatz“ findet am 18. und 19. Juni im Bruckner Haus Linz statt.

Erschienen im Oberösterreichischen Kulturbericht – Folge 7 – Juni 2011

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