15 Jahre sind Mathilda und Xaver ein Paar gewesen. Mathilda, die zielstrebige, lebenstüchtige Deutschlehrerin und Xaver, der lange Zeit erfolglose Schriftsteller. Sie lernten sich in Wien beim Studium kennen. Mathilda war abhängig von Xaver, weil sie ihn so sehr liebte. Xaver wiederum war auf Grund seiner Finanzen abhängig von Mathilda. Ob er sie auch liebte? Die letzten Jahre der Beziehung waren geprägt vom starken Kinderwunsch Mathildas, den ihr Xaver verweigerte. Und dann verschwand er plötzlich aus ihrem Leben. 16 Jahre später treffen sich die Beiden scheinbar durch Zufall wieder. Xaver soll an Mathildas Schule eine Schreibwerkstatt leiten. Sie rekapitulieren ihre Beziehung und vor allem deren Ende. Bis das Thema auf Xavers Sohn fällt, der kurz nach ihrer Trennung geboren wurde und mit eineinhalb Jahren verschwunden ist. Mittlerweile wäre er schon in der Pubertät. Und plötzlich verwandelt sich die Liebesgeschichte in einen Psychothriller. Hat Mathilda Xavers Sohn entführt? Was ist wahr, was ist gelogen? Eine erfundene Geschichte folgt der nächsten. Bis die Wahrheit ans Licht kommt.
Judith W. Taschler, 1970 geboren in Linz und im Mühlviertel aufgewachsen, jagt nicht nur ihre Protagonist/innen durch alle Gefühlslagen. Sie versteht es auch, ihre Leser/innen auf dieser Reise in die Vergangenheit, die sich in der Gegenwart abspielt, nicht zu vergessen. „Die Deutschlehrerin“ ist eine ausgeklügelte Geschichte um Rache, Schuld, Enttäuschung, Verrat und vor allem Liebe. Und stellt immer wieder eine besondere Frage ins Zentrum: Warum hat Gott uns nur ein Leben gegeben? Was, wenn wir uns falsch entscheiden? Judith W. Taschler lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Innsbruck. „Die Deutschlehrerin“ ist ihr zweiter Roman.
Judith W. Taschler „Die Deutschlehrerin“
Picus Verlag, Wien 2013
224 Seiten, 21,90 Euro