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Ich muss mich da erst vorbereiten oder: Von Gesprächen mit Kräutern, neuen Projekten und geplanten Fahrstunden

Ich muss mich da erst vorbereiten oder: Von Gesprächen mit Kräutern, neuen Projekten und geplanten Fahrstunden

person holding green leafed plant
Photo by icon0.com on Pexels.com

Es gäbe wirklich viele Dinge, dich ich gerne tun würde in dieser Zeit. Aber die Tage vergehen wie im Flug. Das mag wohl an den Kindern liegen, die ab den frühen Morgenstunden permanent um mich herum sind. Und Sie können sich sicher sein:

Eines braucht immer was!

Wenn tatsächlich mal für ein paar Minuten niemand etwas von mir will – weil Laptop auf und Kindersendung an – dann geh ich einfach mal eine Runde aufräumen.

Gut, gut. Ich finde auch Zeit für diese Texte. So schlimm ist es also nicht. Da haben Sie Recht. Und – falls mich jemand, der das liest, bereits dabei beobachtet hat – ich gehe auch fast jeden Tag mal lesend und mit dem Baby um den Bauch gebunden durch den Garten, aber!

Ich sage nur: Aber!

Denn ich würde ja sogar viel mehr noch machen, hätte ich Zeit dafür. Zum Beispiel ein Kräuterbeet. Gestern Sonntag, mein Mann war im Dienst, habe ich beschlossen, dass wir dergleichen dringend brauchen. Aber psst, er weiß noch nichts davon, er ist nämlich noch gar nicht daheim (seine Dienste dauern 25 Stunden am Stück, also ganz normale Mütter-Dienste). Vermutlich werde ich ihn dieses Mal aber mit meiner Idee auch nicht zu sehr belasten. Denn durch seine Funktion im Krankenhaus hat er derzeit wirklich andere Dinge im Kopf.

Das Problem bei diesem, also gänzlich meinem Projekt ist nun, dass ich zwei Linke habe. Hände, meine ich. Und zudem keine Ahnung von der Gartenarbeit. Deshalb brauche ich dafür eine gewisse Einlesezeit. Somit beginne ich zunächst mit der Theorie. (Und hoffe dabei, dass nicht schon der Sommer da ist, wenn ich diesen Schritt abgeschlossen habe.) Wenn ich gerade so aus dem Fenster sehe, schaut es ja glücklicherweise eh grad nicht nach Sommer aus…

So, gut. Ich will nicht einfach ein paar Pflänzchen in einen Blumenkasten drücken. Ich möchte so eine Kräuterschnecke für den Vorgarten. Oder so was ähnlich schickes. Das muss ja möglich sein. Per Post werde ich – so hab ich mir das gedacht – gleichzeitig mit dem Einlesen Phase 2 starten: Materialbeschaffung. Welches Material, naja, keine Ahnung eigentlich.

Und dann muss ich wohl auch erst wieder Autofahren lernen!

Also, wo fange ich an? Genau, am besten gleich jetzt. Wenn ich mit diesem Text fertig bin. Da rufe ich beim Gartenbetrieb meines Vertrauens an – Halbartschlager, hallo! – und ordere die grünen Pflänzchen und die werden mir dann schon sagen, was ich sonst noch so brauche. Und dann muss ich wohl auf diverse Baumarktseiten surfen und schauen, was ich da brauchen kann und ob die Lieferzeit noch kurz genug ist, damit ich das Ganze noch in der Corona-Zeit erledigen kann. Nachher hab ich ja dann wieder keine Zeit mehr für solche Späße. Nachher muss ich ja beispielsweise mittlerweile gezählte acht Arztbesuche nachholen – Zahnarzt für mich und die Kinder, Hautarzt, Augenarzt und so weiter und so fort. 

Also IKEA wird wohl noch länger nicht möglich sein.

Und dann muss ich wohl auch erst wieder Autofahren lernen. Welches Pedal bedient noch mal die Kupplung? Und überhaupt muss auch ich mich wohl erst langsam wieder hochfahren, denn wenn ich da plötzlich von heute auf morgen wieder in das geballte Leben eintauche, dann haut es mich vielleicht gleich um. So viele Menschen auf einmal. Also IKEA wird wohl noch länger nicht möglich sein. Aber all das hat ja noch Zeit. Ein paar Wochen werden wir uns schon noch einbunkern müssen. Vielleicht sollte ich einstweilen dann mal mit den Kräutern sprechen. Als kleine Vorübung für die Gespräche im echten Leben. Soll ja beim Wachsen helfen.

Also, drücken Sie mir die Daumen, damit dass was wird mit meinem Projekt. Auf dass dann auch endlich mein Essen an Geschmack zulegt!

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