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Gedanken über die Gedanken der anderen oder: Sind wir jetzt normaler als vorher?

Gedanken über die Gedanken der anderen oder: Sind wir jetzt normaler als vorher?

apartment architecture chair chairs
Photo by Pixabay on Pexels.com

Und, was haben Sie am Wochenende gemacht? Kleiner Scherz… . Wochenende ist Wochenende. Darum erst heute wieder ein Blog. Wochenende ist nämlich arbeitsfrei, zumindest bei mir. Da wird nicht geschrieben, sondern geputzt. Ebenfalls ein kleiner Scherz. Also die Kombination zwischen arbeitsfrei und putzen. Sie verstehen. Oder auch nicht. 

Putzen ist momentan ein interessantes Thema. Denn normalerweise habe ich vier Stunden pro Woche eine Haushaltshilfe, die den Boden wischt, die Fenster putzt, die Wäsche macht, na was eben so anfällt. Normalerweise. Von normal sind wir ja derzeit weit entfernt. Oder waren wir bislang von normal weit entfernt? 

Denn in Zeiten wie diesen stellen sich uns allen viele Fragen. Wir haben ja Zeit. So eben auch jene, ob wir denn eigentlich noch normal waren. Vor Corona. In diesem Fall das Thema Normalität in blitzblank geputzten, aber verwaisten Häusern.

Heißt das denn, dass ich für die anderen geputzt habe?

Vieles habe ich in Sachen Sauberkeit in diesen Tagen reduziert. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass die Hygiene und die Ordnung verloren gegangen wären. Ich sauge täglich den unteren – intensiv bewohnteren – Teil des Hauses, ich räume jeden Tag die Dinge wieder an ihren Platz zurück, mache die Wäsche, putze Klo und Bad (ebenfalls das untere täglich, das obere alle paar Tage) und halte die Küche in Ordnung. Das mit dem Wischen, das habe ich gestern seit über zwei Wochen wieder einmal erledigt und ja, es ist eh nett, wenn es wieder so strahlt, aber ist das notwendig? Sind diese strahlend glänzenden Räume mit den glänzenden Oberflächen selbst bei Kästen und Küchen wirklich notwendig?

Ich muss sagen, dass ich vor allem deshalb im Moment so einen angenehm entspannten Zustand diesem Thema gegenüber habe, da ich weiß, dass sowieso niemand zu uns kommt. Aber ist das nicht absurd? Heißt das denn, dass ich für die anderen geputzt habe? Für die Eltern, die ihre Kinder bei uns abgeholt habe? Oder für die Kinder, die bei uns zu auf Besuch waren, damit diese nicht ihren Eltern erzählen, dass bei uns völliges Chaos herrscht? Stressige Gedanken über die Gedanken der anderen Leute also… .

Aber ja, auch für mich hab ich das getan. Denn ich liebe es, wenn alles an seinem Platz liegt und keine sichtbaren Essensreste oder Erdklumpen herumliegen. Das ist toll. Da kann ich dann mich gut entspannen. Und vor allem bei den Kindern predige ich das immer wieder. Und das vor allem in dieser Zeit jetzt. Denn nur in aufgeräumten Zimmer herrscht gute Lernatmosphäre. Und Ordnung erspart Zeit. Ordnung ist wichitg. Denn so verliert man keine Zeit durch das Suchen von Dingen. Wobei sogar das Suchen von Dingen manchmal Gutes bringt und andere Dinge zum Vorschein bringt, die man schon gar nicht mehr wusste, dass man sie verloren hat. Aber muss denn jedes Staubkorn sofort aufgesaugt werden? Kann so überhaupt gelebt werden in den Häusern? Oder ist das eh nur möglich, wenn die Kinder erst am Nachmittag aus den Betreuungseinrichtungen geholt werden und das Wochenende in London beim Shoppen – um ein Bespiel von Kardinal Schönborn aus der gestrigen ZiB um 19.30 zu bringen – zugebracht wird. Ist das nicht alles absurd? Und ist das nicht alles jetzt viel normaler als sonst? Fragen über Fragen in diesen Tagen! 

Bis morgen! Das Baby schreit… 

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1 Kommentar
  • Ich fühle mich in sauberen, aber nicht perfekten Häusern am Wohlsten, das ist dann ähnlich wie Zuhause;-)!!! Und nicht vergessen: Es gibt saubere Kinder und glückliche Kinder… Alles Liebe!