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Der Countdown läuft – Unser sechstes Kind kommt! 

Der Countdown läuft – Unser sechstes Kind kommt! 

38. Woche. Bald ist es so weit. Oder noch heute? Man weiß es nicht… noch nicht. Ja, ich freue mich riesig auf die knackigen Jeans, in die ich bald wieder reinpassen werde, auf die riesige Kleiderauswahl, die ich bald wieder haben werde, auf die langen Spaziergänge mit meinem Mann, die wir traditionell im Papa-Monat so gerne mit dem Kinderwagen machen, aufs Baby-Umbinden – in der neuen dunkelblauen Manduca-Trage (hatte ich schon bei den anderen Kindern, war jetzt aber mittlerweile schon so zerschlissen, dass ich mir beim 6. Kind eine neue gekauft habe), auf das neue Familienmitglied ganz allgemein und im Speziellen und darauf, die Familie noch ein bisschen größer wachsen zu lassen. 

Dieses Mal wird es ja tatsächlich ein Bub, der erste nach fünf Mädchen, wie das wohl wird, darauf bin ich auch schon gespannt. Also auf die Unterschiede zu den Mädels und auf die Ähnlichkeiten und die neuen Erfahrungen und Herausforderungen. 

Ob ich mich auf die Geburt freue? 

Ich kenne tatsächlich viele, die sagen, sie fanden das immer toll. Ich fand’s – naja. Obwohl ich immer unkomplizierte, halbwegs rasche „Würfe“ hatte, war ich schon immer wieder froh, wenn es vorbei war. Vielleicht aber auch deshalb, weil ich generell ja mit Abschieden und Veränderungen kurzfristig so meine Probleme habe. Langfristig nicht, ich passe mich schnell an neue Gegebenheiten an und mag Abwechslung. Ich würde zum Beispiel gerne auf der Stelle ein Jahr in ein anderes Land gehen oder überhaupt gleich auswandern. Aber Abschiede und so – da hab ich mein Problem damit. Dienstreisen meines Mannes, die glücklicherweise eh nur sehr selten vorkommen, sind auch so eine Sache. Seine 25-Stunden-Dienste im Krankenhaus reichen mir völlig. Dann darf er wieder da sein. Alles wie immer.

Mit Begrüßungen tu ich mir ebenfalls schwer. Da bin ich immer ein bisschen unsicher. Vor allem bei Menschen, die ich länger nicht gesehen habe. Außer natürlich bei meinen engsten FreundInnen. Ja, vielleicht bin ich einfach ein bisschen komisch, was das Leben an sich betrifft. Ich bin Einzelkind und es heißt ja immer wieder, manche von ihnen seien mit sozialen Dingen ein bisschen, sagen wir, anders… eventuell gehöre ich da dazu. 

Eine Geburt ist ja auch ein Abschied. Ein Abschied von diesem großartigen Zustand der Schwangerschaft. Ich war und bin immer gerne schwanger – dieses Mal wird es vermutlich tatsächlich das letzte Mal gewesen sein.

Ein 7. Kind? Eher nicht. Zumindest wenn es nach meinem Mann geht. Wobei – den konnte ich ja auch schon zu Kind 6 überreden, also das muss jetzt nichts heißen. Aber ich werde in einem Jahr 40, naja, da brauch ich nicht mehr dazu sagen. Unsere älteren Töchter sind 13 und 14, wir könnten in 10 Jahren schon Großeltern sein…

Die Ruhe vor dem Sturm 

Also – ich freue mich auf meinen alten, neuen Körper, es fällt mir aber schwer, mich vom Jetzt-Zustand mit megagroßer Kugel zu verabschieden. Das Baby rauszulassen. Der Ruhe, die derzeit trotz fünf Kinder bei uns herrscht, ein Ende zu bereiten. Denn leiser wird es mit Baby wohl eher nicht. Oder vielleicht doch? Beruhigt der Bub die Mädels-Bande? Klingt sehr nach Klischee. Die Hühner, die vom Hahn beruhigt werden. Blöder Gedanke irgendwie. 

Jedenfalls wird vieles wieder komplizierter bei uns werden in den nächsten Wochen, Monaten, im nächsten Jahr. Und im Jahr darauf vielleicht auch. Das sorgt mich zugegebenermaßen schon.

Auf jeden Fall kann ich jetzt wieder eine nicht unerhebliche Zeit lang nicht mehr einfach spontan mit meinem Mann am Abend in die Therme gehen, während die Großen die Kleinen sitten. Das war ja in den letzten beiden Jahren schon echt praktisch. Oder schnell mal eine Runde spazieren. Oder Taxi sein für eine der Großen – was abendlich an den Wochenenden gerade ein bisschen häufiger wird – Kind 1 wird bald 15, da nehmen die Partys zu und da wir am Land wohnen, findet das nicht immer alles einfach fußläufig erreichbar in „da Stod“ statt, wie das bei mir gewesen ist. Da muss man in den Nachbarort, ins Nachbardorf oder überhaupt noch weiter. Das geht dann auch mit dem Rad nicht mehr. Und die Öffis, am Abend. Naja.

Ich wäre gerne mehr Romantikerin als Realistin 

Außerdem – will man heutzutage ein junges Mädchen mit langen blonden Haaren nach 20 Uhr noch mit den Öffis fahren lassen? Eher nicht, oder? Also am Linzer Bahnhof hab ich da jedenfalls kein gutes Gefühl, da hat schon vieles geändert seit ich in dem Alter gewesen bin. Ich bin ja im Studium sogar in Wien mitten in der Nacht noch alleine – ebenfalls blond und ansehnlich – mit der U-Bahn gefahren und hab mir nichts dabei gedacht. Aber das ist heute – gute 20 Jahre später – alles anders. Ohne jetzt Panik verbreiten zu wollen. So viel Realistin bin ich jedenfalls. Auch wenn ich oft gern mehr Romantikerin wäre. So auch – um wieder zum Thema zu kommen – in Hinblick auf die Geburt. Die kann ich nicht romantisch sehen. Es gelingt mir nicht. Und mein Mann ist auch so einer. Der ist kein Romantiker, der ist Realist. Da trägt vermutlich auch sein Beruf als (Not-)Arzt und Anästhesist dazu bei. Er hat schon zu viel gesehen und erlebt. Das kann er nicht ganz ausblenden. 

So sollen Kinder wachsen!

Trotzdem – ich bin vorbereitet. Die Taschen sind gepackt. Ausbleiben tut es eh nicht. Er muss ja raus. Er soll ja raus. Ich will ja wieder in meine Knack-Jeans rein und die volle Auswahl meines Kleiderschranks. Und dann will ich mit dem Baby auf die Couch, ein Buch dazu und einen Tee, anschließend schön durch die Landschaft spazieren, während vier von und fünf Kinder in der Schule sind und eines im Waldkindergarten, mit dem ich übrigens so viel Freude habe, weil er so toll ist. Mit so authentischen, schlauen, motivierten Frauen als Kindergärtnerinnen, einem so lässigen Konzept und so einer schönen Umgebung. So sollen Kinder wachsen dürfen. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal mehr.  

Also – alle fünf betreut, das sechste kann kommen. Los gehts!

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Kommentare
  • Liebe Michaela, ich wünsche Dir und Euch alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen! Freue mich schon den kleinen „Prinz“ 😉 kennenzulernen! Liebe Grüße, Doris

    • Danke, liebe Doris! Ich freue mich sehr über deine Nachricht! Wir werden sicher bald bei euch mit Kinderwagen vorbeispazieren 🙂