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Achtung, TV-Rückfall in Sicht!

Achtung, TV-Rückfall in Sicht!

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Wie lange ist es eigentlich bei Ihnen aus, dass Sie in Ruhe Musik gehört haben? Bitte sagen Sie jetzt nicht, dass so eine gepflegte auditive Stunde erst gestern bei Ihnen stattgefunden hat! Ich selbst kann mich nämlich schon kaum mehr daran erinnern, wie es war, als ich abends oft stundenlang mein CD-Regal durchforstet habe und […]

Wie lange ist es eigentlich bei Ihnen aus, dass Sie in Ruhe Musik gehört haben? Bitte sagen Sie jetzt nicht, dass so eine gepflegte auditive Stunde erst gestern bei Ihnen stattgefunden hat! Ich selbst kann mich nämlich schon kaum mehr daran erinnern, wie es war, als ich abends oft stundenlang mein CD-Regal durchforstet habe und Song für Song genossen habe.

Wenn bei uns die Stereoanlage läuft, dann trällert mir Rolf Zuckowski mit seiner „Vogelhochzeit“ entgegen. Auch Ente Nelly ist ein Dauerbrenner im Griningerischen Wohnzimmer, genauso wie Pippi Langstrumpf und – sicherlich noch bis zum Frühling – die schönsten Kinderweihnachtslieder.

Bitte, ich mag Kindermusik ja gerne und vor allem ist es einfach wahnsinnig süß, die Zwerge singen zu hören und tanzen zu sehen. Aber ausschließlich? Doch sobald ich eine CD – ja, ich höre nach wie vor Musik über CDs und nicht via Internet – von mir einlege, protestieren die Kids. „Mama, das ist schiach, wir wollen was anderes“ und ehrlich gesagt, ich wehre mich nicht (mehr). Wird schon wieder anders werden, denke ich dann und verschiebe das Musikhören auf den Abend. Doch da bin ich dann meist schon zu müde und vergesse völlig auf diesen immer noch nicht erfüllten Wunsch. Außerdem gibt es einfach viel zu viel zu tun am Abend. Kindergartenjause herrichten, Frühstückstisch decken, Wäsche waschen… die Liste ist schier endlos. Natürlich könnte ich da auch nebenbei Musik hören, aber irgendwie ist mir dann die Ruhe lieber.

Bis vor kurzem schauten die Abende ja auch noch ganz anders aus. Da wurde hingefiebert auf die rote Markierung des Tages, auf den zeitlichen Strich unterm Tag sozusagen, auf 20:15 Uhr. Zumindest drei, vier Mal die Woche saß ich dann davor, entspannte mich und schaltete das Hirn aus. Als ich entschlossen habe, eine TV-freie Welt zu bevorzugen, war das zunächst befremdlich, aber auch befreiend. Mittlerweile sehne ich mich aber wieder nach dieser Zeit. Einfach an nichts denken, nicht reden müssen und sich berieseln lassen. Das wär schon was, ich sag es Ihnen! Diese zeitliche Festlegung am Ende des Tages, die das Fernsehen mit sich bringt, die hat für so arbeitswütige Menschen wie mich schon etwas. Da wird man quasi dazu gezwungen, alles stehen und liegen zu lassen, sich hinzusetzen und einfach nichts mehr sonst zu denken und tun. Aber jetzt – nach gut einjähriger Fernseh-Abstinenz wieder rückfällig werden? Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich es doch mal mit Musik probieren. Was meinen Sie?

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