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Zu siebt durch die Toskana: Unser Osterurlaub

Zu siebt durch die Toskana: Unser Osterurlaub

Vollbepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen… haben wir uns vor knapp einem Monat am 1. April auf den Weg in unseren Urlaub gemacht. Auf den Weg in die Toskana. Zehn Stunden Fahrzeit, fünf Kinder, mein Mann und ich. So weit, so aufregend. So aufregend sogar, dass mein Mann und ich kaum schlafen konnten am Vorabend der Abfahrt. Daher haben wir spontan beschlossen – das Auto war zu diesem Zeitpunkt schon gepackt – statt um 4 Uhr in der Früh gleich nach Mitternacht loszufahren. So konnten die Kinder schlafen und wir die leeren Straßen nützen. Und: Es hat echt gut geklappt. Noch vor dem Morgengrauen waren wir in Italien. Erster langer Stop war dann schon ein Frühstücksstop in Florenz. Und damit konnten wir auch gleich das erste Toskana Flair schnuppern. Zunächst mit hupenden Autos und viel zu niedrigen Parkgaragen, in die wir samt Dachbox allesamt nicht hineingepasst haben und schlussendlich der weltberühmten Ponte Vecchio. Was für ein wunderbares Erlebnis als allererster Eindruck nach dem Aufstehen sozusagen! Inklusive Gelati und gleich zwei fröhlichen Italienerin, die gefragt haben, ob wir denn keinen Fernseher zu Hause hätten (auf Grund der Kinderschar…). Haben wir übrigens tatsächlich nicht. Was aber nicht der Grund für die Kinder ist. Natürlich.

Nach Florenz ging es weiter durch diese beeindruckende Landschaft mit den sanften Hügel und den Weinfeldern ins Nirgendwo und dann noch weiter hinauf in unser 200 Jahre altes Haus, in dem mal ein Einsiedler gewohnt haben soll. Also: Auf den Hügel rauf – die toskanischen Dörfer befinden sich ja auf Grund der Hitze im Sommer bevorzugt in der Höhe-, durch „unser“ Dorf hindurch, die schmale Straße entlang, weiter den Schotterweg und dann: Halt. Aus Sorge um unsere Bodenplatte und deren Kontakt mit dem Weg parkten wir sicherheitshalber im Wald am Wegrand und nahmen den Weg zu Fuß hinauf zu unserem Haus. Kein Problem, wir sind alte Wandersfreundinnen. 

Und dann waren wir da. Und waren erstaunt. Und begeistert. Und ein bisschen erfroren. Denn so warm wie erwartet ist es in der Toskana im Frühjahr auch wieder nicht. Eher zufällig hatten wir Hauben und Schal und die Kinder sogar Handschuhe mit dabei. Aber wunderbar wars. So eine Natur! So eine Unberührtheit! So eine Luft. So viele alte, tolle Bäume. Maroni-Bäume übrigens. Überall rund um unser Haus. Ein bisschen zum Leidwesen unserer akrobatischen Kinder, die kaum eine Minute aushalten, ohne ein Rad zu schlagen oder einen Flik-Flak zu machen. Aber hier – keine Chance. Die Stacheln willst du nicht in deiner Hand haben! Man musste also auf zwei Beinen bleiben. Auch gut. Und eh super. Gab genug zu erkunden rund herum. 

Riesige Wackersteine zum Beispiel. Die Überreste eines Vulkanausbruchs. Jenes Vulkans, der wie ein Berg oberhalb unseres Hauses emporragte und auf dem eine richtig alte Burg zu besuchen war. So eine tolle Burg habe ich noch nie gesehen. Noch dazu komplett ohne Touristen. Welch Traum! Das hat sogar allen fünf Kindern gefallen. Was mittlerweile gar nicht mehr so oft vorkommt, schließlich begeistern sich 14-Jährige durchaus für andere Dinge als Dreijährige. Aber diese Burg – eine Sensation. Noch dazu die Dracheneier, die wir gesehen haben. Das ist allerdings ein Geheimnis. 

Überhaupt war hier alles sehr echt, sehr magisch. Und authentisch. Und ruhig. Was nicht überraschend war, wir haben ja wirklich das Nirgendwo im Nirgendwo angesteuert. Also kein Wunder, dass sich hier die Touristen nicht sammeln. Schon gar nicht rund um Ostern. Wo doch jeder weiß, dass hier die Bäume noch nicht ausschlagen zu dieser Zeit weil zu kalt und so. 

Umso besser für uns. Nur ein bisschen schwierig beim Essengehen. Hier im Dorf. Aber sonst – in Siena etwa – kein Thema! Und das ist ja bitte eine tolle Stadt. Die muss man gesehen haben. Unsere ältesten Töchter haben wir quasi auf der Stelle auf der Uni vor Ort eingeschrieben. Die sollen da mal ein Jahr Auslandssemester machen und wir kommen dann. So wär zumindest mein Plan.

Die Italiener, die hatten ja eine Kultur zu einer Zeit, da waren wir bei uns beinahe noch in der Steinzeit. Und diese Kultur ist noch vorhanden. Und sogar belebt. Die Italiener leben quasi in einem großen Museum. Jedes Dorf ein Relikt aus vergangenen Zeiten hier. Kaum Flachdächer, kaum Fertigteilhäuser in der Toskana. Einfach alles alt. Gut alt. Dafür halt auch technisch nicht so modern vermutlich. Was durchaus ein Nachteil sein könnte auf Dauer. Aber das ist jetzt nicht so mein Thema. 

Also – Siena – ein Traum! Höchste Empfehlung. Und dann noch ein Tag am Meer. Sogar mit leicht gebräuntem Gesicht danach. San Vincenzo lässt grüßen – auch sehr nett. Wunderschöner Strand, Yacht-Hafen. Und auch hier sehr ruhig noch um diese Zeit. 

Und dann noch – wieder zurück im Haus des Eremiten, der übrigens Schafhirte gewesen sein soll und von dem noch Bilder zu sehen waren – lustige Tiere. Stachelschweine und Wildschweine. Wildschwein-Sugo ist ja eine Delikatesse in der Gegend. Haben wir natürlich gleich gegessen. Und Wildschwein-Wurst. Bei uns in Österreich nicht so der Renner, obwohl wir ja auch Wildschweine hätten, oder nicht? Wie auch immer. Unser Urlaub war toll! Die Toskana ist toll! Diese Landschaft, diese Kultur, dieser Wein. Wobei den durfte ich ja nur riechen und nicht trinken. Aber das ist ein anderes Thema. 

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Kommentare
  • Schöner Reisebericht und schöne Andeutungen ;-). Wir haben 3 Kinder und ich finde große Familien einfach toll!!! Alles Gute nach Österreich von der Ostsee in Deutschland;-) LG Berit

    • Liebe Berit! Ja, wir freuen uns sehr, dass wir noch mehr werden. Sechs Kinder – was früher normal war, ist ja heut zu Tage sehr ungewöhnlich. Und daher waren wir anfangs auch nicht sicher, ob wir das wagen sollen. Freut mich, dass dir mein Reisebericht gefallen hat. Im Sommer geht es bei uns übrigens nach Norddeutschland – ein paar Tage Nordsee und dann rüber zu dir – an die Ostsee. Also falls du Tipps hast, bitte immer her damit 🙂
      Und dazwischen fahren wir noch nach Oslo. Ich bin schon sehr gespannt, was wir da alles erleben werden. Liebe Grüße aus Oberösterreich, Michaela