Ich mache mir ja manchmal ernsthaft Sorgen, was eigentlich danach kommen wird. Wenn das alles vorbei ist. Fertig. Abgeschlossen. Wenn wir nicht mehr Fragen nach wie und wieviel und warum diskutieren, Angebote einholen und uns vorstellen müssen, was das alles wohl mal wie aussehen wird.
Was werden wir denn dann machen – in quasi jeder freien gemeinsamen und nicht gemeinsamen Minute? Werden wir überhaupt noch Gesprächsthemen haben? Man sagt ja, dass es nicht selten sei, dass sich Paare trennen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, weil es dann keine Gemeinsamkeiten mehr gibt. Kommen auch so die vielen Scheidungshäuser zustande? Weil dann alles getan ist und man nicht mehr weiß, was man bereden soll? Oder sind diese Scheidungshäuser viel mehr ein Ergebnis der vielen Streitereien, die in dieser Zeit an der Beziehung nagen, sie manches Mal zernagen? Aber das ist ein anderes Thema.
Ein „fertiges Haus“ – gibt es das überhaupt? Ich meine ja, das gibt es schon. Sieht man immer wieder. Diese Häuser, bei denen einfach alles sofort mitgemacht wurde. Eine große fertige Hecke. Immergrün. Ein Pool. Sträucher. Natursteinwege. Gepflasterte Einfahrt. Ja, diese Häuser gibt es schon auch.
Aber diese Art von Häuser wirkt oft ein bisschen leblos. Trotz fertiger Bepflanzung und liebevoller Details sehen jene Häuser, die über die Jahre gewachsen sind, viel lieblicher aus. Obwohl ich, Ungeduld in Person, diesen Gedanken, alles JETZT SOFORT FERTIG zu machen, sehr reizvoll finde! Denn ein Leben danach, es verspricht scheinbar so vieles, was wir derzeit nicht haben:
Zeit. Gedankenfreiheit. Urlaub.
Was da wohl noch alles kommen wird?!