Beinahe hatte ich diesen Blog umbenannt. Die Liebe im Titel hätte dem Leben weichen sollen. Ich dachte nämlich,
dass die Liebes-Schwierigkeiten im Zuge unseres Hausbau-Projektes der Vergangenheit angehören würden. Doch dem ist nicht so.
Während die Hausplanungsphase mit allen beinhalteten Fragestellungen und Entscheidungen zu vielen Konflikten geführt hatte, die wir zwar mal mehr und mal weniger – meist mehr – kaum aus unserer Beziehung raus und auf rein sachlicher Ebene geschafft haben zu diskutieren, verlief die Errichtung des Rohbaus recht reibungsfrei. Wir konnten dem Haus beim Wachsen zusehen, konnten uns gemeinsam über die Verwirklichung unserer Pläne freuen.
Nun scheinen wir in einer neuen Phase angelangt zu sein: Der Rohbau steht – wie bereits erwähnt – und auch das Dach ist gedeckt. Aber sonst geht nichts weiter. SCHON WIEDER STILLSTAND. MUSS DAS SEIN? Letzte Woche waren die Elektriker da und haben die Steckdosen markiert. Außerdem hatten wir zwei erfreuliche Termine bei zwei verschiedenen Gartenplanern. Aber SONST NICHTS und PECH NOCH DAZU.
Die Küchenfirma, bei der wir unsere Küche bereits angezahlt haben, ist insolvent!
Unsere Stimmung ist also haustechnisch nicht unbedingt auf dem Höhepunkt. Meine vor allem. Denn mein Mann nimmt den langsamen Fortschritt gelassener. (Den Geldverlust natürlich auch nicht.) Aber was das Tempo angeht, so ist er der Meinung, dass eben Winter sei und da sei es ganz normal, dass sich nicht viel tut. Ab Mitte März werde es dann wieder Schlag auf Schlag gehen. Das habe auch unser Bauleiter gesagt. Aber was wenn nicht? Was, wenn weiterhin alles so langsam bleibt?
Ich mache mir ernsthaft Sorgen darüber, ob wir überhaupt jemals ein fertiges Haus haben werden. Das ist natürlich Blödsinn. Ich weiß. Aber ich kann mich trotzdem so richtig schön irrational hineinsteigern in diese Befürchtung und meinem Mann damit gehörig nerven. Das führt dann dazu, dass wir unsere gesamte gemeinsame Morgenwanderung, für die wir extra die Oma als Babysitter geholt haben, hintereinander verbringen, uns dann weitere zwei Stunden anschweigen. Erst als eine nahenden Trennung von drei Stunden ansteht, da mein Mann mit einem Kind zum Zahnarzt und zum Klettern fährt, schaffe ich es, mir ein Herz zu fassen, meinen Mann zu umarmen und ihm jene Wörter zu sagen, die ich kürzlich unseren beiden großen Töchtern ans Herz gelegt habe, sie mögen sich diese doch bitte mitteilen:
Es ist wirklich nicht immer leicht mit dir, aber ohne dich wärs noch viel schwerer.
Die Liebe muss in Zeiten des Hausbaus einiges aushalten. Und das wird wohl nicht die letzte Schwierigkeit gewesen sein. So ist das eben. Hatte ich schon gar nicht mehr geglaubt.
Danke für hilfreichen Worte, ich werde sie vermutlich auch des öfteren brauchen (Mann und Kinder!)!!!