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Debütantenball und Stillkind: Der Mama-Spagat

Debütantenball und Stillkind: Der Mama-Spagat

Heute ist es so weit. Ich werde zum zweiten Mal als Mutter den Debütantenball eines meiner Kinder besuchen. Letztes Jahr war Premiere. Heute findet die Fortsetzung statt. So ist das, wenn man die Kinder so knapp hintereinander bekommt. Da geht es dann ratz-fatz mit den Entwicklungen. Man denke nur daran, dass beide innerhalb von zwei Jahren ausziehen und studieren gehen werden. Aber gut, da ist ja noch hin. Ein gutes Jahr. Davor geht K1 (fast 17) noch ins Ausland. Nach Norwegen. Am 4. Jänner. In wenigen Wochen also. Davon mehr ein anderes Mal. Heute hat ja K2 (15) Debütantenball. Und gleichzeitig stille ich noch K6 (2 Jahre). Und er schläft nur mit mir ein. Jeden Abend seit über zwei Jahren. Anders war es noch nie. Bis heute. Heute ist er mit meinem Mann, K3, K4 und K5 zu Hause. Während ich mich am Ball amüsiere oder zittere, ob das alles gut gehen kann. 

5 Schwestern und das Fachgebiet Gynäkologie

Das nenne ich mal ein Durcheinander der Gefühle. Denn ich freue mich ja, in Kürze meine wunderschöne Tochter ungestört gemeinsam mit K1, einer Freundin von K1 und meiner eigenen Freundin, die mich begleiten wird, weil ja mein Mann auf die Kinder aufpasst, zu bewundern. Dabei ausgedehnt zu reden, Musik zu genießen, durch den Ballsaal zu flanieren, Leute zu treffen, was zu trinken, was zu essen. Dann die Zwischendurcheinlagen der Tanzschule Santner in Wels zu bewundern und am Ende die Mitternachtseinlage zu genießen, bei der ich wieder voll Stolz erfüllt sein werde, weil meine Tochter einfach so wunderbar ist. 

Gleichzeitig werde ich mich fragen, wie es wohl zu Hause sein wird. Ich werde daran denken, ob er viel weinen muss. Nicht mein Mann, sondern mein Sohn. Der einzige Sohn übrigens von 6 Kindern. Ein Bub, fünf Mädchen. Was wohl aus ihm mal werden wird?! Arzt wie der Papa aber mit Fachgebiet Gynäkologie? Weil er genau weiß, was Frauen denken, fühlen, brauchen. Und wie ist das ist, wenn die eine Zyklusphase in die nächste wechselt und dann nichts Süßes im Haus ist…. Ich bin jedenfalls schon gespannt. Vielleicht geht er aber auch – ebenfalls wie der Papa – zum Heer weil er nur mehr unter Männern sein will. Könnte auch sein, dass alles wie bei allen anderen Männern und Jungs sein wird. Halte ich aber bei so viel Frauenkontakt irgendwie für unrealistisch. 

Ab 1 Uhr Früh kann ich dann wieder stillen und kuscheln

Zurück zum Ball. Ich bin schon so gespannt, wie es heute am Abend wohl wird und grundsätzlich zuversichtlich, dass es – für mich – gut werden wird. Und ich es genießen werde können. Denn ich weiß ja, dass meine Kinder in Sicherheit sind. Bei meinem Mann, der sie liebt und sein Bestes geben wird, sie in den Schlaf und in die Nacht zu begleiten. Und spätestens um 1 Uhr in der Früh werde ich wieder da sein. Und stillen. Und kuscheln. Und nächste Tag dann um 6 Uhr aufstehen und Bücher vorlesen und Kaffee trinken und froh sein, dass diese Aufregung wieder vorbei ist.

Mama mit Babytrage am Ball 

Letztes Jahr war das alles noch mal ein Eck schwieriger. K6 war 1 Jahr alt und total auf mich fixiert. Weil ich ja auch immer da gewesen bin bis zu diesem Zeitpunkt. Keine Krabbelstube, kaum Papa-Alleinezeit. Daher haben wir spontan beschlossen, gemeinsam zum Ball zu gehen. Mama, Papa, K2 und Freundin und K6 – mit Bauchtrage und Kinderwagen. Und bis 22.30 Uhr war das eigentlich auch ganz entspannt. Ich konnte mich bei der Eröffnung so hinstellen, dass ich K1 sehen und bewundern konnte. Dass ich voller Stolz Mama einer in weißem Kleid mit Krönchen tanzenden Debütantin sein durfte.(Auch wenn mir weiße Kleider und Krönchen eigentlich völlig wurscht sind.)

Ab 22.30 Uhr ist K6 jedoch verständlicherweise unruhig geworden. Ich bin ins Dauerstillen im Ballkleid verfallen. Mein Mann hat sich dann mit Bekannten an die Bar gestellt. Auf mein Anraten hin. Weil ich einfach eine zu langweilige Gesellschaft geworden war. Immerhin konnte er mit K1 den Elterntanz tanzen. Da war ich froh. So hatte sie zumindest dieses Erlebnis. Denn ganz grundsätzlich wären ihr Eltern ohne Baby am Ball wohl lieber gewesen. Könnte ich mir vorstellen. Und ich bedaure das. Habe mein Bestmögliches getan. Und hätte nicht gewusst, was ich ändern hätte können. Außer einfach das Kind daheim lassen. Mit dem Papa. Wär eh auch irgendwie gegangen. Er hätte wohl irgendwann geschlafen. Aber das wollte ich einfach nicht. Ich hatte solche Sorge, dass er stundenlang weinen wird.

Alles vorbereitet, jetzt darf es leicht sein 

Und heute ist wieder Ball. Und ich freue mich. Und ich fürchte mich – ein bisschen. Jedenfalls ist alles vorbereitet. Pyjamas hingelegt. Fläschen zurechtgestellt (K6 hat noch nie ein Flascherl getrunken, aber vielleicht wird es ja heute was.) Abendessen gerichtet. Zahnbürsten mit Zahnpasta bestrichen. Und K3, K4 und K5 den Laptop mit dem Freitagabend-Film hingestellt, den sie sich ansehen dürfen. Regulierte Medienzeit für die Kinder. Das ist ein anderes Thema. 

Und ich mach es mir jetzt dann mal leicht. Und lass den Rest wie er ist. Spielsachen am Boden. Boden nicht gesaugt, nicht gewischt. Küche nicht aufgeräumt und freue mich auf später. Wenn meine Freundin kommt. Und wir gemeinsam durch den späten Nachmittag gehen und uns dann verabschieden und zum Ball fahren. 

Schönes Wochenende! 

Eure Michaela 

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